Die Knappenmusikkapelle
Radhausberg Böckstein

 

Zwischen 1400 und 1560, zur Zeit des Goldbergbaues im Gasteinertal, bestand schon eine Knappenmusik, die sich jedoch mit Beendigung des Erzabbaues auflöste. Erst im Jahre 1925 wurde unter dem Böcksteiner Holzhändler Johann Steinbacher – der Kapellmeister, Obmann und Stabführer in einem war – die Knappenmusikkapelle mit 9 Mann gegründet. Als Uniform diente der Salzburger Trachtenanzug.

 

Knappenmusikkapelle

 

1928 begann man mit dem Bau eines Mannschafts- und Probengebäudes für die Feuerwehr und Musik. Die Musikanten erhielten in diesen Jahr eine Ausseer Tracht. Zwei Jahre später erweiterte sich die Feuerwehr und man entschloß sich, der Musikkapelle eine Feuerwehruniform zu geben. 1933 bedeutete insofern einen Wendepunkt in der Entwicklung der Kapelle, da in dieser Zeit Kapellmeister Hans Reinhardt die Leitung übernahm.

 

Im Jahre 1936 anläßlich der 500 Jahr Feier des Kurortes Bad Gastein, regte Wilhelm Schober, der damalige Leiter des Rentenamtes der Gemeinde an, die Musikapelle in Erinnerung an den Goldbergbau im Nassfeld und am Radhausberg in Knappenuniformen neu einzukleiden. Kurdirektor Heinrich von Zimburg brachte gemeinsam mit dem Direktor der Gasteiner Hotel- und Kuranstalten, Robert Melchers und dem Bürgermeister Fritz Obrutschka die nötigen finanziellen Mitteln auf.

 

Der Ausbruch des 2. Weltkrieges brachte die musikalischen Aktivitäten vollkommen zum erliegen, da viele Musiker in den Krieg mussten. Während des Krieges hütete der Gründer Johann Steinbacher die Instrumente und Uniformen. Nach der Rückkehr des Kapellmeister Hans Reinhardt aus der Kriegsgefangenschaft, wo er auch eine Kapelle gründete, wurde mit erneuter Kraft weitergearbeitet. Am 1. Mai 1946 rückte die Knappenmusik erstmals wieder aus. Drei Jahre später wurde die Kapelle nach Köln zum Rosenmontagszug eingeladen. Bald darauf, 1950, gab es die erste große Vereinsfeierlichkeit. Das 25jährige Gründungsjubileum wurde gefeiert. 1952 verließ Hans Reinhardt die Knappenmusik und wirkte fortan bei der Bürgermusik Bad Gastein.

 

Bis 1960 übernahmen Lenz Lader, Edi Wimmer, Karl Fuchs und Norbert Wittmann den Kapellmeisterstock. 1958 wurde Berger Peter Obmann der Musik und keiner konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen welch wertvoller Idealist hier dem Verein vorstand. Unermüdlich kämpfte er für das Wohl der Kapelle und auch er wusste sicherlich zu diesem Zeitpunkt nicht, dass er 26 Jahre mit einer kurzen Unterbrechung der Knappenmusik dienen würde. Von 1960 bis 1966 übernahmen David Allneider, Rudolf Mücke und Erwin Fillafer den Taktstock. Danach übernahm, frisch von der Militärmusik kommend, Hans Edgar Kerschbaumer die musikalischen Geschicke, die er dann auch mit kurzer Unterbrechung bis 1997 ausübte. Zwischenzeitlich stand die Musiklehrerin Annelies Gensluckner als erste Kapellmeisterin in Pon­gau der Kapelle vor.

 

Nach jahrelangem Suchen nach einen eigenem Probelokal gelang es unter Obmann Peter Berger über Hofrat Dr. Peter Sika und Dipl. Ing. Peter Rainer die „Alte Schmiede“ in Alt-Böckstein als Musikheim zu adaptieren. Als Obmann folgte Eduard Baumann, der das in Eigenregie der Musiker renovierte Musikheim ein Jahr später feierlich eröffnete. Weitere Obmänner waren Peter Kneidinger, Hannes Horn, Christian Oberthaler, Joachim Gasser und Roswitha Plöbst. Im Jahr 1997 übergab Hans Edgar Kerschbaumer nach 30 Jahren unermüdlichen Dienst an der Musik den Taktstock an Gruber Josef. Heute ist Hans Edgar Kerschbaumer wieder der Kapellmeister und als Obfrau fungiert Karin Schneeberger.

 

Glück auf!

Karin Schneeberger e.h. – Obfrau

 

 

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